Mathematik ist ein wichtiger Teil der Betriebswirtschaftslehre, doch da viele Schulabgänger in diesem Fach unsicher sind, kann es schnell zu einem abschreckenden Faktor werden. Wie viel Mathe wirklich im Studium vorkommt und wie schwer dieses Thema im Studium ist, verraten dir hier einige BWL-Studierende.
Schüler fragen:
In einem BWL Studium kommt ja jede Menge Mathematik im Studienplan vor. Stimmt das oder ist das dann im Studienverlauf gar nicht mehr so viel? Ich bin nämlich keine super Mathegenie, aber auch nicht schlecht. Gibt es einen Anhaltspunkt, welche Noten man in Mathe haben sollte, um BWL zu studieren?
Schüler fragen - Studierende antworten
Sarina, Studentin der Hochschule Coburg:
Ich hatte die Erfahrung Mathe nur ein Semester lang zu "genießen", was aber auch ein intensives Semester war. Die Durchfallquote lag bei 70%, sodass man praktisch mit einem zweiten oder dritten Versuch in Mathe rechnen musste. Ich habe zum Glück schon beim ersten Mal bestanden, wobei ich in der Schule nie wirklich Probleme mit dem Fach hatte. Später habe ich erfahren, dass die FH das ganze Fach umgestaltet hat und es mittlerweile auch ein anderer Professor lehrt. Es soll angeblich besser geworden sein. Daher denke ich, dass es von FH zu FH variiert.
Ramona, Studentin der Hochschule Koblenz:
Der Matheanteil in meinem Bachelorstudium war recht hoch (B.Sc.), aber dennoch schaffbar. Da ich die Schule mit Fachabitur abgeschlossen habe, hatte ich weniger Vorkenntnisse, als die Studenten mit allgemeinem Abitur. Daher war vieles für mich "Neuland", aber es war selbst ohne Vorkenntnisse nicht so viel, dass man es nicht aufholen konnte. Da ich keine "mathelastigen" Schwerpunktfächer, wie Finanzierung o.ä. belegt habe, hatte ich mit höherer Mathematik nach dem Grundkurs im ersten Semester eigentlich nie mehr etwas zu tun. Meiner Meinung nach sollte einen eine schlechte Note in Mathe auf keinen Fall vom BWL Studium abhalten.
Christian, Student der Uni Duiburg-Essen:
Hier gilt, dass es auf die jeweilige Universität und die Vertiefung ankommt. Allgemein ist die BWL natürlich eine sehr rechen- und zahlenlastige Wissenschaft. Allgemein würde ich sagen, wer über ein solides mathematisches Verständnis verfügt, kann sich die notwendigen Kenntnisse im Studium gut aneignen. Man sollte sich auch hier immer unabhängig von Schulnoten hinterfragen, ob man über ein solides Zahlenverständnis verfügt und ob man sich dazu in der Lage sieht, sich im Selbststudium Rechentechniken anzueignen. Kommt für sich selbst zu der Antwort "ja", kann man unabhängig von sehr guten oder soliden Schulnoten in Mathe (egal ob Gund- oder Leistungskurs) BWL studieren. Sehr gute Mathekenntnisse sind bei einer angestrebten Vertiefung in Bereichen wie Wirtschaftsinformatik, Supply-Chain-Management, Logistik oder im Wirtschaftsingenieurwesen notwendig.
Johannes, Student der Hochschule Nürnberg:
Mathematik spielt im Bachelor vor allem zu Beginn eine große Rolle. Je nach Universität und/oder Hochschule werden Fächer wie Wirtschaftsmathematik oder Statistik gerne als erste große Hürde im Studienverlauf verwendet. Abseits von allgemeinen Vorlesungen ergibt sich der weitere mathematische Inhalt aus der Wahl des Schwerpunktes. Eine Notwendigkeit von guten Noten als Vorkenntnis ist aber nicht notwendig, sofern man Lernbereitschaft zeigt.
Alina, duale Studentin an der Hochschule Osnabrück:
Nein, ich hatte lediglich im ersten Semester richtig Mathe. Doch davor graut es immer jeden BWLer. Doch auch das ist machbar. Im zweiten Semester gab es bei uns dann noch "Operation Research", hier ging es hauptsächlich um Matrizenrechnung und Vorwärts- und Rückwärtsterminierungen. Im 3. Semester gab es dann noch Statistik mit Wahrscheinlichkeitsrechnungen.
Anja, Studentin der Leibniz-Fachhochschule:
Wenn man sich nach dem Abitur für den Studiengang BWL entscheidet, sollte nicht erwartet werden, dass man sich mit mathematischen Fragestellungen und Problemen nicht mehr auseinander setzen muss. Wer also eine grundsätzliche Abneigung gegen Mathe hat, wird mit diesem Studiengang nicht glücklich, da schon relativ viele Fächer mathelastig sind. Abhängig vom Themenschwerpunkt und Fachbereich unterscheidet sich jedoch jeweils das Anspruchsniveau. Generell wird man einen guten Einstieg in das Studium haben, wenn der abiturrelevante Lernstoff sicher beherrscht wird. Das Niveau wird natürlich schwerer, allerdings wächst man auch mit seinen Aufgaben und Herausforderungen und falls es doch mal größere Schwierigkeiten geben sollte, gibt es genügend hilfsbereite Mitstudierende, die gern weiterhelfen.
Sebastian, Student an der Hochschule für angewandtes Management:
Das BWL Studium setzt sich meistens zusammen aus Mathe I und Mathe II, meiner Meinung nach jedoch nicht so viel, dass man das Studium deshalb nicht auswählen sollte.
Melanie, Studentin an der Hochschule für Technik Stuttgart:
Die "typische" Mathematik, die man von der Schule kennt, ist eher nicht in einem BWL-Studium gefragt. Viel mehr wird hier mit Kennzahlen, Statistik, Finanzmathematik und Linearen Optimierungsproblemen gearbeitet.
Ohne Mathematik geht es in der Unternehmenswelt nicht, und auch im BWL-Studium spielt Mathe daher eine Rolle. Wenn du über solide Kenntnisse aus der Schulzeit verfügst und bei Vorlesungen und Tutorien stetig am Ball bleibst, solltest du aber auch die mathematischen Fächer des BWL Studiums meistern können.
Wenn du den Anteil an Zahlen, Rechnungen und Formeln im Studium jedoch möglichst gering halten möchtest, dann kannst du das auch durch die Studienwahl und die spätere Schwerpunktwahl beeinflussen. Es gibt BWL Studiengänge, die mehr Mathe-Können fordern – zum Beispiel ein Finanzmanagement Studium oder BWL mit dem Schwerpunkt Controlling. Andere hingegen konzentrieren sich lediglich auf die notwendigen Grundlagen – beispielsweise Nischenstudiengänge wie Eventmanagement, Tourismusmanagement, Hotelmanagement.
Falls du dir Gedanken machst, ob du von Mathe genügend Ahnung hast und dich (noch) besser vorbereiten möchtest, findest du auf dem Portal ErsteNachhilfe* Nachhilfelehrer/innen für Mathe und auch für (fast) alle anderen Fächer.
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