Erfahrungsbericht: Bachelor BWL-Versicherung an der DHBW Heidenheim
Kevin absolviert ein duales Studium an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Heidenheim. Dort belegt er den Studiengang BWL mit Schwerpunkt Versicherung und arbeitet dabei bei der R+V Versicherung. In seinem Erfahrungsbericht erzählt er uns von seinem dualen Studium und gibt dir Tipps für deine Studienwahl.
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Erfahrungsbericht von Kevin
So bin ich an den dualen Studienplatz gekommen:
Für sehr sinnvoll halte ich es beispielsweise direkt auf die Homepages der dualen Hochschulen zu gehen und dort in dem jeweiligen Fachbereich nach geeigneten Partnern zu suchen.
Aufmerksam auf die Möglichkeit des dualen Studiums bei der R+V hat mich ein Freund gemacht. Rückblickend gibt es einige Optionen, einen geeigneten Partner für einen derartigen Bildungsweg zu finden. Für sehr sinnvoll halte ich es beispielsweise direkt auf die Homepages der dualen Hochschulen zu gehen und dort in dem jeweiligen Fachbereich nach geeigneten Partnern zu suchen.
Bewerben muss man sich grundsätzlich erst bei einem Unternehmen. Nachdem man bei diesem diverse Bewerbungsverfahren (in meinem Fall Test, Assessment Center, Interview) erfolgreich durchlaufen hat, bekommt man einen Arbeitsvertrag. Dieser war in meinem Fall auf drei Jahre – nämlich die Zeit des dualen Studiums – beschränkt. Mit Abschluss des Studiums ist somit auch mein Arbeitsvertrag erloschen. Dies heißt einerseits, dass er auch erloschen wäre, wenn ich mein Studium nicht geschafft hätte. Andererseits habe ich mich in keiner Weise verpflichtet, im Anschluss an mein Studium bei meinem Arbeitgeber zu bleiben.
So läuft mein Studium ab:
Von meinem Arbeitgeber wurde ich persönlich gut unterstützt. Die R+V bietet ihren Studenten sehr viele Zusatzleistungen.
Mein Studium war jeweils in dreimonatige Praxis- und Theoriephasen geteilt. Grundsätzlich muss man sich vor Augen führen, dass man im Gegensatz zu einem "normalen" Studium keine Semesterferien hat – sondern "nur" Urlaub – und keine Möglichkeit hat, Klausuren zu verschieben. Man muss somit alle Klausuren in dem Semester schreiben, in das sie fallen. Während der Praxisphasen durchläuft man eine normale Ausbildung. Außerdem fielen bei mir alle Praxis-, sowie die Bachelorarbeit in die Praxisphase.
Insgesamt würde ich das Studium nicht als unheimlich schwer bezeichnen. Es wirkt zwar ein wenig stressiger als ein reines Studium/eine reine Ausbildung, aber dafür hat man eben in kürzerer Zeit beides absolviert.
Von meinem Arbeitgeber wurde ich persönlich gut unterstützt. Die R+V bietet ihren Studenten sehr viele Zusatzleistungen – von Wohnungsgeld, über eine Fahrtkostenpauschale bis hin zum Diensthandy – was natürlich auch alles Gründe für die Wahl des Bildungsweges und dieses Arbeitgebers waren.
Die positiven und negativen Eigenschaften des dualen Studiums sind:
Die grundsätzlichen Vor- und Nachteile – bspw. Geld, dafür keine Semesterferien; oder Ausbildung + Studium in einem, dafür mehr Stress – sollten jedem klar sein. Auf diese will ich auch gar nicht weiter eingehen.
Da ich mein Studium gerade erst abgeschlossen habe, sehe ich zwei andere Punkte als größten Vor- bzw. Nachteil. Dass die gesammelte Berufserfahrung und die schon erfolgte Verknüpfung mit dem Arbeitgeber ein Vorteil ist, ist klar. Wenn ein Unternehmen Geld in die Hand nimmt und Studenten ausbildet, ist es auch sehr daran interessiert, diese zu übernehmen. Doch da die meisten dualen Studenten (jedenfalls in meinem Umfeld) keinerlei Verpflichtungen mit ihrem Arbeitgeber über das Studium hinaus getroffen haben, steht es jedem frei sich zum Ende des Studiums auf dem Arbeitsmarkt umzuschauen. Dies sehe ich als einen der größten Vorteile. Denn auf der einen Seite hat man eben bereits ein Unternehmen, das sehr daran interessiert ist, den Studenten zu halten. Auf der anderen Seite kann man sich bei der Konkurrenz mal umhören und ein wenig pokern was Anschlussverträge angeht.
Der aus meiner Sicht größte Nachteil ist der Wunsch eines Anschluss-Vollzeit-Studiums. Es wird zwar keine höhere Instanz an einer dualen Hochschule geben, die das zugibt, aber mit einem dualen Studium steht man an den Unis – trotz meist mehr erworbenen CPs – hinten an. Diese nehmen lieber Bachelor-Studenten, welche ihr Studium in Vollzeit und an einer "normalen" Uni absolviert haben. Auch die Anerkennung einiger Kurse fällt anscheinend nicht so leicht wie man glaubt. Ich selbst muss dazu sagen, dass ich mich nicht für ein Master-Studium beworben habe, aber fast alle meiner Kommilitonen, die etwas Derartiges im Sinn hatten, wurden an "normalen" (also v.a. keine privaten oder Fernunis) Unis abgelehnt.
Meine Tipps für Studieninteressenten:
Wenn man sich für eine Studien- und Ausbildungsrichtung entschieden hat, sollte man sich eher früh als spät für diesen bewerben. Denn duale Studienplätze sind sehr gefragt und die Plätze bei den Unternehmen begrenzt.
Wenn man sich für eine Studien- und Ausbildungsrichtung entschieden hat, sollte man sich eher früh als spät für diesen bewerben. Denn duale Studienplätze sind sehr gefragt und die Plätze bei den Unternehmen begrenzt.
Hat man dann die Möglichkeit ein duales Studium zu durchlaufen, sollte man es probieren. Ich kann –zurückblickend – aus eigener Erfahrung sagen, dass das Studium auf mich abschreckender wirkte als es eigentlich war.